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Was kann man noch tun? Das Verbot der NPD ist beantragt, der Bundesgrenzschutz wird nach Brandenburg geschickt, die Polizei verstärkt den Druck auf die rechte Szene, große und kleine Initiativen wenden sich "gegen Rechts".

Von Frank Jansen

Flüchtlinge aus Bürgerkriegsländern haben künftig bessere Chancen, Asyl in Deutschland zu erhalten. Weiterhin gilt, dass nur solchen Flüchtlingen Asyl gewährt wird, die in ihrer Heimat von staatlichen Stellen verfolgt wurden.

Von Ulrike Scheffer

Ein Fernseh-Fossil bewegt sich: "Praxis", das mit 37 Jahren "älteste Fachmagazin der Welt", wie sein Leiter Gunther Vogel stolz bemerkt, erhält einen neuen Sendeplatz, eine neue Moderatorin - und wird um 15 Minuten gekürzt. Im neuen ZDF-Sendeschema für den Mittwochabend wird das monatliche Gesundheitsmagazin von 21 Uhr auf 22 Uhr 15 verschoben und auf dreißig Minuten beschränkt.

Von Thomas Gehringer

"Mei Vater war a Weanerin" nennen Barbara Scheck und Peter Tiefenbrunner ihren ungewöhnlichen Karl-Valentin-Abend. Unter ausschließlicher Verwendung der Originaldialoge, aber mit darstellerischen Finessen, arbeiten sie die schwierige Beziehung der bayerischen Humorikone zu seiner Partnerin Liesl Karlstadt heraus.

Für das wichtigste Gesprächsthema bei seinem Besuch in Peking brauchte Rudolf Scharping eigentlich keinen Übersetzer. Bei seinen Treffen mit Chinas Staats- und Militärführern bekam der deutsche Verteidigungsminister immer wieder drei englische Buchstaben zu hören.

Achtung! Das primäre Ergebnis des Konzerts der Berliner Akademie für Alte Musik ist folgende gewagte These: Auslöser für musikalische Stilumschwünge ist - der Wechsel des Essgeschirrs.

Ein verdächtiger Koffer vor der Lübecker Synagoge, der nach einer Bombendrohung am Montagabend vorsorglich vom Kampfmittelräumdienst gesprengt wurde, hat sich als Attrappe entpuppt. Das habe eine kriminaltechnische Untersuchung ergeben, teilte die Polizei am Dienstag mit.

In Afghanistan sind mindestens eine Million Menschen von einer Hungersnot bedroht. Die zugesagten Hilfsgüter reichten bei weitem nicht aus, um die Menschen zu versorgen, sagte der neue UN-Koordinator für humanitäre Angelegenheiten, Kenzo Oshima, am Dienstag in Genf.

Wenn in Deutschland von "Chanson" die Rede ist, schwingt ein elitärer Anspruch mit, der in seinem Ursprungsland Frankreich nicht zwangsläufig gegeben ist. Die Polin Celina Muza ist auf dem besten Weg, das Genre wieder auf einen mehrheitsfähigen Teppich zu bringen - wie es Alexandra oder Udo Jürgens gelungen ist.

Innenminister Otto Schily (SPD) verspricht sich von einem Aussteigerprogramm für Neonazis eine Schwächung der rechtsextremen Szene. In Mainz sagte der Minister nach einem Treffen mit den Innenministern der SPD-regierten Bundesländer, die Initiative habe nicht nur die Führungsfiguren im Auge, sondern insbesondere deren Fußvolk.

Crossover ist die wüste Vermischung von Funk, Rock, HipHop und allem, was am Pop-Wegesrand herumliegt. In den 70ern von Bands wie Funkadelic antizipiert, gelang spätestens den Red Hot Chili Peppers der Durchbruch im Mainstream.

Irgendwo im Hinterkopf muss die Idee bei Jürgen Otten (Foto) die ganze Zeit über gearbeitet haben: Es doch noch einmal zu versuchen und als Pianist öffentlich aufzutreten. Obwohl er sich längst einen Namen als Musikkritiker in den Berliner Zeitungen gemacht hatte und obwohl seit seinem Pianisten-Konzertexamen schon etliche übefreie Jahre ins Land gegangen waren.

Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) hat vor einer langfristig drohenden Beitragsexplosion in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) gewarnt. Beitragssätze bis zu 30 Prozent als Folge immer teurerer Medizinleistungen und immer höherer Lebensdauer der Menschen würden ihrer Ansicht nach das solidarische Versicherungs-System zerstören.

Mut ist so etwas wie das Leitmotiv in der Lebensgeschichte, zumindest jedoch im filmischen Wirken von Stanley Kramer. Gleich mit dem ersten Film, mit dem er 1949 sich einen Namen als "Produzent für die denkenden Menschen" machte, fasste er ein heißes Eisen an: "The Champion" (Regie: Mark Robson), bei dem sich Kirk Douglas gegen Unterweltbosse durchboxen musste, leuchtete grell hinein in die Korruption des amerikanischen Sports.

Der Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE) rechnet für das nächste Jahr damit, dass jede zweite Stelle in der Elektro- und Informationstechnik (IT) wegen fehlender Fachkräfte nicht besetzt werden kann. Nach der neuesten Statistik hätten sich zwar zuletzt mit 14 840 Erstsemestern an den Hochschulen rund sechs Prozent mehr Studenten in der Elektro- und Informationstechnik eingeschrieben als im Wintersemester 1999/2000.

Kaum ist er aus dem Amt geschieden, da liegt schon der Sammelband mit den wichtigsten Reden und Aufsätzen seines zweijährigen Minister-Interims vor: Michael Naumann weiß seinen Zwischenstopp im Reich der Politik wirkungsvoll abzuschließen. Immerhin gelang dem Staatsminister am Ende nochmals ein Coup, als er die geheiligte Kulturhoheit der Länder kurzerhand als "Verfassungsfolklore" ironisierte.

Von Bernhard Schulz

Alle fünf nordrhein-westfälischen Gesamthochschulen sollen nach den Empfehlungen des Landes-Expertenrats in Universitäten umgewandelt werden. Den 27 Fachhochschulen und Universitäten des Landes wird zugleich für die Zukunft eine enge Zusammenarbeit nahelegt.

Von Bärbel Schubert

Die VW-Stiftung fördert zwei Jahre lang ein Projekt, bei dem ermittelt werden soll,wie die Schüler das Internet für Recherchen im Physikunterricht nutzen. Da immer mehr Schulen Zugang zum Internet erhalten, müssen Lehrer und Schüler das Internet auch sinnvoll einsetzen können.

Von Uwe Schlicht

Selten hatte die Jury des Berliner Theatertreffens eine so leichte und zugleich auch undankbare Aufgabe: Die Frage war im Grunde nur, wie viele Inszenierungen des Wiener Burgtheaters sie nominieren würde. Vier sind es nun: ein Novum in der Geschichte des 1964 gegründeten Berliner Festivals.

Die zweite Nato-Osterweiterung und das in den USA geplante Raketenabwehrsystem NMD bereiten Moskau die größten Sorgen. Das sagte am Dienstag der russiche Staatspräsident Wladimir Putin in einer Unterredung mit Nato-Generalsekretär George Roberston, der sich seit Montag zu einem dreitägigen Besuch in Moskau aufhält.

Von Elke Windisch

Die Inflationsrate in Deutschland ist wegen des hohen Ölpreises sowie steigender Nahrungsmittelpreise nach Einschätzung von Analysten im Februar nur leicht zurückgegangen. Im Durchschnitt rechnen 17 befragte Volkswirte mit einer Jahresteuerung von 2,3 Prozent nach 2,4 Prozent im Januar.

Nach dem Fusionsbeschluss der europäischen Stahlkonzerne Usinor, Arbed und Aceralia sind die Aktienkurse der beteiligten Unternehmen am Dienstag in die Höhe geschnellt. An den Börsen in Paris, Madrid und Brüssel verzeichneten deren Papiere zeitweise erhebliche Kursgewinne.

Die Dresdner Bank hat im vierten Quartal nach Berechnungen von Analysten im eigentlichen Bankgeschäft einen Verlust von vermutlich rund 800 Millionen Euro eingefahren. Nur durch den Verkauf eines Aktienpakets der Münchner Rück für rund 1,5 Milliarden Euro im November vergangenen Jahres konnte die zweitgrößte Bank das vierte Quartal mit einem Vorsteuergewinn von rund 700 Millionen Euro abschließen.

Berlins Autofahrer müssen sich bei Verkehrskontrollen daran gewöhnen, dass Polizisten auch ohne vorherigen Verdacht die Hand an die Waffe legen oder sie auch ziehen. Wie berichtet, hatte die Innenministerkonferenz angekündigt, das Polizisten zu ihrer eigenen Sicherheit zur Waffe greifen und Schutzwesten tragen sollen, wenn sie Fahrzeuge kontrollieren.

Von Jörn Hasselmann

Der Mülheimer Stahlkonzern Mannesmann muss in einem EU-Kartellverfahren der Brüsseler Kommission Sitzungsprotokolle und interne Vermerke über Zusammenkünfte zwischen europäischen und japanischen Stahlröhrenherstellern aushändigen. Das entschied am Dienstag das europäische Gericht erster Instanz in Luxemburg.

Von Albrecht Meier

Die Überraschung einer Berliner Privatpatientin war groß, als sie die Rechnung ihres Arztes öffnete: Er forderte Honorar für eine Darmspiegelung, die nach Angaben der Patientin nicht stattgefunden hatte. Die Mitarbeiter der Ärztekammer haben dafür eine Erklärung, die ebenso verwunderlich ist wie der Vorgang selbst.

Der CDU-Fraktionsvorstand hat gestern Abend dem CDU-Fraktionsvorsitzenden Klaus Landowsky einstimmig "uneingeschränkte Solidarität" ausgesprochen, sagte Fraktionssprecher Markus Kauffmann nach der Sitzung. Der CDU-Landesvorsitzende Eberhard Diepgen habe "Munkeleien" zurückgewiesen, er würde Landowsky nicht mehr unterstützen.

"Ich habe gerade in meiner Fraktion erklärt, dass ein neuer Vorsitzender noch keine neue PDS macht", sagt Alwin Ziel launig. Gelächter im Raum, denn Brandenburgs SPD-Sozialminister, der wegen der noch nicht ausgestandenen Schmökel-Affäre um seinen Stuhl fürchten muss, ist gewissermaßen in der Höhle des Löwen: Als Gast bei der PDS-Landtagsfraktion, die seit Monaten wegen der skandalösen Zustände im märkischen Maßregelvollzug seinen Rücktritt fordert.

Von Thorsten Metzner

Die Freude in Frankfurt (Oder) ist groß: Für rund drei Milliarden Mark soll hier, im strukturschwachen Gebiet an der polnischen Grenze, ein Halbleiterwerk gebaut werden, 1500 neue Arbeitsplätze werden entstehen und der weltweit führende Chiphersteller Intel beteiligt sich daran. Was für die Frankfurter wie ein kleines Wunder klingt, ist für Intel alles andere als großartig.

Der Polizei ist ein Schlag gegen die rechte Szene im brandenburgischen Landkreis Oberhavel gelungen. Bei vier mutmaßlichen Rechtsextremisten aus Gransee und Zehdenick wurde am Dienstag bei Hausdurchsuchungen Waffen und Propagandamaterial sichergestellt, teilte die Polizei in Oranienburg mit.

So sieht also "eine der größten ostdeutschen Problemregionen" aus: bunte Eigenheimsiedlungen bestimmen die Stadtgrenzen, das Einkaufszentrum Oder-Center ist schon am Morgen gut gefüllt, am Horizont brennt eine Erdgasflamme der Raffinerie PCK, das kommunale Theater präsentiert einen erstaunlich bunten Spielplan, Lastwagen von zwei großen Papierfabriken donnern durch die breiten Straßen, aus Bussen steigen Touristen für eine Tour durch den nahen Nationalpark Unteres Odertal.Nein, zumindest auf den ersten Blick machte die Stadt Schwedt im Brandenburger Nordosten beim gestrigen Kanzlerbesuch einen überaus freundlichen Eindruck.

Von Claus-Dieter Steyer