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Nach Ansicht des Hauptgeschäftsführers des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Adolf Müller-Hellmann, ist die rot-grüne Koalition auf dem Weg, zum "Totengräber des Nahverkehrs" zu werden. Wenn die Bundesregierung ihre Pläne zur Ökosteuer umsetze, werde das Bahn-und Busangebot am Ende der Legislaturperiode schlechter sein als unter der CDU/FDP-Vorgänger-Regierung, sagte Müller-Hellmann dem Tagesspiegel.

Von Klaus Kurpjuweit

Geringere Entlastung als von der Bundesregierung veranschlagtDie deutschen Rentenversicherer rechnen bis zum Jahr 2002 mit einer etwas geringeren Senkung des Rentenbeitragssatzes als von der Bundesregierung veranschlagt. Der Beitragssatz soll bis zum Jahr 2002 von derzeit 19,5 auf 18,8 Prozent sinken, sagte Jürgen Husmann, einer der beiden Vorstandsvorsitzenden des Verbandes Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR), am Montag in Würzburg unter Hinweis auf jüngste Erhebungen.

Ja, das gab es einmal - einen musikalischen Streit, in dem der König, Madame Pompadour, Marie Antoinette und alle Salons der Hauptstadt Partei ergriffen. Die Anhänger der französischen Oper scharten sich um Jean-Philippe Rameau, die Anhänger der italienischen opera buffa um den heute vergessenen Vielschreiber Niccolò Puccinni und die Anhänger des neuen, in Wien gepflegten Klassizismus um Christoph Willibald Gluck.

In einem holländischen Bauernhaus aus dem Jahre 1783, das als Fremdkörper mitten in Brooklyns florierendem multi-ethnischen Stadtteil Flatbush erhalten geblieben ist, saßen Kinder aus sechzehn Nationen und lauschten hingerissen einer Erzählerin, die ihnen die Geschichte ihrer Hauptstraße erzählte. Zur selben Zeit hielt Jaye Zimet auf der anderen Seite des East River in Manhattans Schwulen-und-Lesben-Buchladen "A Different Light" einen Vortrag über die lesbische pulp fiction der vierziger und fünfziger Jahre.

Nach der herben Kritik am Angebot für die NS-Zwangsarbeiter will die Bundesregierung noch einmal mit der deutschen Wirtschaft verhandeln. Vor der nächsten Runde mit den Opferverbänden Mitte November sollten Vorgespräche stattfinden, um "die Hauptgespräche zum Erfolg zu führen", sagte der stellvertretende Regierungssprecher Bela Anda am Montag in Berlin.

Es ist noch gar nicht so lange her, da erzählte der Potsdamer Künstler Werner Nerlich engen Freunden diese Episode: Als er vor einigen Monaten wegen eines Schlaganfalls in die Notaufnahme des hiesigen Klinikums eingeliefert wurde, zwang sich der 83-jährige, pausenlos seine Hände und seine Finger zu bewegen. Die ganze Nacht hindurch, "nur nicht einschlafen!

Von Thorsten Metzner

Die Enttäuschung über das verpasste Mandat ist groß, aber Nadia Rouhani versucht sich damit zu trösten, dass sie mit 1901 Erststimmen beziehungsweise 8,7 Prozent im Charlottenburger Wahlkreis 4 wenigstens "das beste Einzelbewerberergebnis der Nachkriegszeit" geschafft hat. Die 36-jährige ehemalige Fernsehjournalistin war als parteilose Direktkandidatin für das Abgeordnetenhaus angetreten - und hatte sich gute Chancen ausgerechnet, obwohl es bundesweit noch nie einen vergleichbaren Erfolg gab.

Von Cay Dobberke

Der Absturz der Berliner SPD in der Wählergunst wird vor allem durch ein Phänomen illustriert: Zum ersten Mal ist es der Partei nicht gelungen, auch nur in einem einzigen Wahlkreis die Mehrheit zu gewinnen. Besonders augenfällig wird diese Entwicklung im Kontrast zum Triumph, den die Sozialdemokraten bei der Bundestagswahl im letzten Jahr erzielten, denn damals eroberten sie sämtliche Wahlkreise der Stadt, auch jene, die als quasi uneinnehmbare christdemokratische Erbhöfe galten.

Von Bernd Matthies

In Berlin sind im vergangenen Jahr 82 rechtsextremistische Gewalttaten registriert worden. Mit 16 Übergriffen habe Lichtenberg unter den Berliner Bezirken an der Spitze gelegen, teilte Innensenator Eckart Werthebach (CDU) auf eine Anfrage aus dem Abgeordnetenhaus am Montag mit.

Die französischen Kartellbehörden werden in der laufenden Woche über den Verkauf des größten französischen Soft-Drink-Herstellers Orangina an Coca-Cola entscheiden. Dies gab der bisherige Orangina-Besitzer, der französische Getränkekonzern Pernod-Ricard, am Montag bekannt.

Zum angekündigten Rücktritt Peter Radunskis vom Amt des Kultursenators äußerten sich Vertreter der Berliner Kulturlandschaft nur sehr zögerlich.Christoph Stölzl, noch Generaldirektor des Deutschen Historischen Museums Berlin:"Ich bin verblüfft und bedauere den Rücktritt sehr.

Am Tag nach der Wahl spricht das Präsidium der FDP dem Parteivorsitzenden Wolfgang Gerhardt sein Vertrauen aus - das klingt wie Hohn, nach einem Ergebnis knapp über zwei Prozent in Berlin, überhaupt nach solchen Ergebnissen wie in den letzten Wahlen. Die einstmals für Machterwerb und Machterhalt wichtige Freie Demokratische Partei gelangt inzwischen noch nicht einmal mehr so nah an die Fünf-Prozent-Hürde, dass jetzt noch von einem Scheitern gesprochen werden könnte.

Von Stephan-Andreas Casdorff

Im Streit um die Schwangeren-Konfliktberatung hat sich die Berliner Caritas für einen Verbleib im gesetzlichen Beratungssystem ausgesprochen. Bei einem Ausstieg aus dem System werde eine "wichtige Chance vergeben, Frauen in Konfliktsituationen beizustehen und ungeborene Kinder zu schützen", hieß es in einer Mitteilung des Caritasverbandes für das Erzbistum Berlin.

Weil eine Jugendstadträtin um 415 Mark ärmer ist, ist das Land Berlin um gut 30 000 Mark reicher und hat eine Bewohnerin weniger. So oder so ähnlich lässt sich die Posse zusammenfassen, die sich in der vergangenen Woche weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit zugetragen hat: Die Lichtenberger PDS-Jugendstadträtin Stefanie Schulze griff in die eigene Tasche und kaufte eine illegal eingereiste Bulgarin aus der Frauenvollzugsanstalt frei.

Das Bundeskartellamt hat nach eigenen Angaben eine Überprüfung der Trassenpreise bei der Deutschen Bahn (DB) eingeleitet. Wie ein Sprecher der von Berlin nach Bonn umgesiedelten Behörde am Montag bestätigte, haben sich Interessenten beschwert, dass sie bei den Gebühren für die Benutzung der Strecken der DB gegenüber deren eigenen Betriebsgesellschaften benachteiligt würden.

Die Verblüffung war erst mal groß über Peter Radunskis noch am Wahlabend angekündigten Abschied vom Amt des Berliner Kultursenators. Aber man wird jetzt weder trauernde Künstler noch sehr viel tränende Krokodile antreffen.

Von Peter von Becker