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Von Oliver Trust Stuttgart. Kurz nach 18 Uhr - nach ermüdender sechsstündiger Verhandlung - knallten am Riederwald in Frankfurt die Korken der Champagnerflaschen.

Die Zahl der Angriffe von Kampfhunden auf Menschen ist stark gesunken. Wurden im Jahr 1999 noch 330 Menschen von Kampfhunden gebissen, so waren es nach Angaben der Senatsgesundheitsverwaltung 2001 nur 84.

Von Hans Monath Die neuen amerikanischen Vorschläge zur Einschränkung des Internationalen Strafgerichtshofes (ICC) sind in Berlin mit Sorge aufgenommen worden. Eine Regierungssprecherin wollte am Mittwoch nicht offiziell zu dem US-Angebot an den UN-Sicherheitsrat Stellung nehmen.

Von Holger Wild Soll auf dem Berliner Schlossplatz ein Gebäude mit der Barock-Fassade des ehemaligen Stadtschlosses errichtet werden? Oder sollen „Alternativen zu einer Rekonstruktion der Fassade nicht ausgeschlossen“ werden?

Vierundsechzig Spiele samt und sonders in voller Länge angesehen, und das jeweils zweimal – kein Wunder, dass Roland Loy müde ist. Der Münchner, der mit seinen systematischen Analysen von Fußballspielen jahrelang nicht nur die vielzitierte Datenbank der Fußballsendung „ran“, sondern auch den früheren Trainer des FC Bayern München, Franz Beckenbauer, mit strategischen Informationen versorgte, hat sich die Fußballweltmeisterschaft 2002 vorgenommen und von der Spieltaktik über die Schiedsrichterleistung bis hin zur Qualität der Expertenkommentare durchleuchtet.

Berlin (Tsp). Im Sog der schwächeren US-Vorgaben, neuer Gewinnwarnungen aus dem Technologiesektor und einer extrem niedrigen Risikobereitschaft der Anleger sind die Aktien am Mittwoch weiter auf Talfahrt gegangen.

Von Hartmut Moheit, Hartmut Scherzer und Jörg Wenig Berlin. Der deutsche Sport steht unter Schock und mit Jan Ullrich einer der größten Stars unter Dopingverdacht.

Das Interview-Duell von Bundeskanzler Gerhard Schröder und Kanzlerkandidat Edmund Stoiber in „Bild“ und „Bild am Sonntag“ wird eine Veranstaltung sein, die an Exklusivität kaum zu übertreffen ist. Exklusiv, was den Ort anbelangt, exklusiv, was die journalistische Ausbeute durch die beiden Boulevardzeitungen angeht (siehe Seite 1).

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Nur noch wenige Stunden, dann beendet Andrea Fischer ihre aktive Arbeit im Bundestag. Dem nächsten Parlament wird die frühere grüne Gesundheitsministerin nicht mehr angehören.

Wenn die Genossen feiern, darf, ja muss es volksnah sein. Folgerichtig begrüßte am Mittwochabend ein Leierkastenmann mit dem Gassenhauer „Es war in Schöneberg im Monat Mai“ die Gäste beim Sommerfest der SPD-Mitgliederzeitung „Vorwärts“ in der Kulturbrauerei.

Von Elke Windisch „Allah, der mir Schönheit verliehen hat, kann nicht wollen, dass ich sie verstecke.“ Mit diesen Worten wehrte sich Sokaina, die Urenkelin des Propheten, gegen islamische Tugendwächter, die ihr den Schleier aufzwingen wollten.

Die „Basler Zeitung“ meint zum US-Veto gegen UN-Friedensmissionen: Das ist Politik, die auf eigene Macht, Herrlichkeit und Stärke setzt und Verbündete nur kennt, solange sie brav parieren. Man mag noch Verständnis dafür aufbringen, dass der amerikanische Präsident seine Soldaten vor politisch motivierten Anschuldigungen irgendwelcher Potentaten aus aller Welt schützen will.

Von Christian Böhme und Frank Jansen Die Europäische Union ist sich nicht einig. Gehört die libanesische Hisbollah auf die EU-Liste von derzeit 66 Terrororganisationen und Einzelpersonen, die mit „restriktiven Maßnahmen“ wie dem Einfrieren von Geldquellen bekämpft werden müssen?

Der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, Horst Siebert, verhehlt seine Skepsis nicht. Es sei zu hoffen, mahnt Siebert, dass die Vorschläge der Hartz-Kommission nicht ein Ballon sind, den der Kanzler im Wahlkampf aufsteigen lässt, dem aber nach der Wahl ganz schnell die Luft ausgeht.

Von Christoph von Marschall Wer rausgeht, muss auch wieder reinkommen“, rief Herbert Wehner den Christdemokraten nach, die in der Terrorismus-Debatte 1975 empört den Saal verließen. 2002 sind es die USA, die den Konsens über UN-Friedenseinsätze im Sicherheitsrat verlassen haben und nun einen Weg zurück erkunden.

Berlin (ce). Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) hat die Bundesregierung aufgefordert, Farbe bei den Arbeitsmarktreformen zu bekennen und heute seinem Offensiv-Gesetz im Bundestag zuzustimmen.

Von Simone von Stosch Jetzt also hat auch Edmund Stoiber sein Mädchen. Erst ja, dann nein, dann halb, jetzt doch wieder ganz – Katherina Reiche ist im Kompetenzteam der Union für Familienpolitik zuständig.

Von Frank Jansen Zufallsfund und Rasterfahndung – auf diese Kombination hat sich die Bundesanwaltschaft bei ihrem Schlag gegen die militante Islamistenszene in Hamburg gestützt. Dabei wurde die Polizei ausgerechnet in den eigenen Reihen fündig.

Jörg Plath über eine ungewöhnliche Frankfurter Aktion Die Frankfurter Buchmesse steht vor der Tür, und dorthin hat man jetzt auch den Stuhl ihres Chefs gesetzt. Lorenzo Rudolf erst im März 2000 mit Vorschusslorbeeren als Geschäftsführer der Messe-Gesellschaft AuM eingestellt, ist mit sofortiger Wirkung vom Aufsichtsrat gekündigt worden.

Von Ulrike Simon Das gab es noch nie in der Geschichte bundesdeutscher Wahlkämpfe, dass sich der Bundeskanzler und sein Herausforderer im Wahlkampf ein Interview-Duell liefern. „Bild“ und „Bild am Sonntag“ bewarben sich als erste Zeitungen um das „Print- Duell“; als auflagen- und reichweitenstärkste Zeitungen erhielten die beiden Boulevard-Schwesterblätter aus dem Axel Springer Verlag den Zuschlag.

Von Dagmar Dehmer Fünf Ziele gibt der „Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderung“ (WBGU) Bundeskanzler Gerhard Schröder mit auf den Weg zum Weltgipfel in Johannesburg. Die Regierung hat das Gremium kurz vor dem Vorgängergipfel in Rio 1992 eingesetzt.

Ein Vierteljahrhundert ist es her, dass Henri Nannen, weiland der Herr vom „Stern“, den Egon-Erwin-Kisch-Preis erfunden hat, weil es ihn ärgerte, dass in Deutschland „Seriosität und Langeweile nahezu Synonyme sind. Deshalb gelten bei uns ja auch der politische Analytiker und der Leitartikler mehr als der Reporter.

BERLINER CHRONIK Tagesfahrten nach Ost-Berlin und in die DDR mit Touristikunternehmen sind in diesem Jahr nicht mehr so gefragt wie in den vergangenen Jahren. Ein Sprecher des Deutschen Reisebüros (DER) erklärte, es komme immer wieder vor, daß Touren wegen mangelnder Nachfrage storniert werden müßten.

Von Kerstin Decker Es gibt Streit um ein Buch. Werner Mittenzwei, der Brecht-Biograf, hat 589 Seiten über die Intellektuellen in der DDR geschrieben.

Verkehrte Welt: Da kürt ein Kosmetik-Konzern den neuen Berlin Look 2002 für hauptstädtische Häupter, aber Berlins berühmtester Barbier ist nicht da. Da lädt der bekannteste Schweizer Uhrenhersteller zur Gala ein, aber der bekannteste Schweizer Deutschlands kommt ohne Ehefrau.

Von Steffen Richter Mit Strohhut, dickrandiger Brille und einer roten Textmappe steht er auf der Bühne. Die Sprachbilder, die Bob Holman ins Publikum schmettert, künden mal von Vergeblichkeit, mal von Aufbegehren und erinnern meist an Holmans künstlerische Heimat, den mythischen Nuyorican Poets Club.

Der Kontrast zwischen den Werken im Treppenhaus und den Ausstellungsräumen ist auffällig. Dort Plakate der Künstlerinitiative „Vereinigung zur Förderung der demokratischen Kultur Chiles", hier Arbeiten von zeitgenössischen chilenischen Künstlerinnen.

Von André Görke Der Bauhelm saß gut, nur die gegelten Haare, die haben ein wenig gelitten. Als Huub Stevens, der Trainer des Fußball-Bundesligisten Hertha BSC, seinen künftigen Arbeitsplatz im Olympiastadion betrat, legte er erst einmal die Bauhandschuhe zur Seite, als wollte er sagen, brauch’ ich nicht, ist ja kein Dreck.