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Langsam findet Möllemann seinen Rhythmus: Zwei Schritt vor – einen zurück – Wiegeschritt. Karsli in Fraktion und Partei holen, ihn dann aus der Partei wieder rausholen und in der Fraktion belassen.

„Das hätte ich mir nie träumen lassen, dass ich mir Georg Gafron zurückwünsche“, sagt ein Mitarbeiter des Berliner Radiosenders Hundert,6. Nachdem Gafron vor vier Wochen sein Büro geräumt und sich Thomas Thimme als neuer Geschäftsführer vorgestellt hatte, wirkte sich das auf die Mitarbeiter zunächst motivierend aus.

Von Mathias Heybrock Im Fernsehen werden seit einiger Zeit Nike-Spots gezeigt, die die Fußball Weltmeisterschaft in Korea und Japan als einen Gladiatoren-Streit zeigen. Der ehemalige französische Stürmerstar Eric Cantona tritt ganz seinem exzentrischen Image entsprechend als Maitre de plaisir eines Wettkampfes auf, bei dem er mit diebischer Freude die weltbesten Spieler von heute in einem engen, vergitterten Käfig aufeinander hetzt.

Von Frank Bachner Monaco. Natürlich sah Heinz-Harald Frentzen diesen Streckenposten, der da mit einer blauen Flagge wedelte.

Von Alia Rayyan Zensur, Jubelartikel, Internet-Propaganda – der Nahostkonflikt ist, wie so viele Auseinandersetzungen, ein Krieg, der auch über die Medien ausgetragen wird. Und Zeitungen und Fernsehen berichten meist nur die halbe Wahrheit: den Teil, der die eigene Kriegspartei in einem positiven Licht erscheinen lässt.

Diane Pretty war 43, als sie starb. Die Britin hatte weltweites Aufsehen erregt, weil sie als fast völlig gelähmte Patientin, erkrankt an amyotropher Lateralsklerose (ALS), das Recht auf Euthanasie („Gnadentod“) einzuklagen versucht hatte.

„The Times“ aus London meint zum indisch-pakistanischen Konflikt: Pakistans Raketentests erscheinen wie eine rücksichtslose Herausforderung der Weltöffentlichkeit. Beiden Seiten muss allerdings vorgeworfen werden, gegen internationalen Druck immun zu sein.

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Das Perpetuum mobile, bekanntlich, funktioniert nicht. Im Physik-Unterricht – nicht erschrecken, bitte!

Von Hubertus Breuer Bescheidenheit ist nicht John Brockmans grösste Tugend. Als der rührige New Yorker Literaturagent Mitte der 90er Jahre im Internet seine Web-Seite www.

Ralph Siegel, wir ahnten es, ist auch ein Meister des Wortes. „Wie Arsch und Friedrich“ habe der Auftritt seiner Corinna May geklungen, ließ er die Welt wissen – aber wie klingt das?

Wenn die Metaller streiken, dann wollen offenbar die Kassenärzte nicht nachstehen. Ein Boykott sollte es schon sein.

Von Oliver Heilwagen So dürfte sich jene, die selten Ausstellungen besuchen, wahre Kunst vorstellen: Großformatige, golden gerahmte Ölschinken prunken mit farbenprächtigen Landschaften. Die zwölf Idyllen im Neuen Berliner Kunstverein sind erkennbar nach dem Vorbild der Romantiker, allen voran Caspar David Friedrich, komponiert.

Die EU-Kommission und die Bundesregierung liegen über Kreuz – und zwar nicht erst, seit Kanzler Schröder für die deutsche Automobil- und Chemieindustrie gegen Brüsseler Wettbewerbs- und Umwelthüter zu Felde zieht. Während Schröder die deutsche Automobilbranche dem Griff des „Super-Mario“, des Brüsseler Wettbewerbskommissars Mario Monti, entziehen möchte, will sein Kabinettskollege Otto Schily das deutsche Veto in einem anderen entscheidenden Politikbereich gar nicht erst aufgeben: der Einwanderungs- und Asylpolitik.

KLASSIK Vokalmusik a cappella ist eine eigene Welt aus klaren Klängen, die einen ganz ursprünglichen Reiz ausüben. Es mag an schlechten Beispielen mancher unmotivierter Opern- oder Kirchenchöre liegen, dass solche Musik nicht so leicht ihre Hörer findet, wenn sie nicht gerade von den Hilliards präsentiert wird.

Die „Stuttgarter Zeitung" kommentiert die Möllemann-Affäre: Tönte Westerwelle am Freitag noch, er wolle nicht am rechten Rand grasen, verstieg er sich am Wochenende zu der These, es sei ein „Dienst an der Demokratie“, wenn die FDP bei den Anhängern von Republikanern und PDS um Stimmen werbe. Unter dem Gesichtspunkt der Stimmenmaximierung hat das durchaus Sinn: Stoiber und Schröder buhlen um die Mitte.

Die „Badische Zeitung“ aus Freiburg schreibt zum selben Thema: Grüne Punkte, blaue Engel und andere Öko-und Bio-Siegel sind eine feine Sache. Sie versprechen Ablass von allen Fast-Food-, Diät- und Umweltsünden und vermitteln die Illusion, der bessere Konsument zu sein.

Die „Neue Westfälische“ meint zum Skandal im Bio-Landbau: Den Bio-Landwirten ist kein Vorwurf zu machen. Wie ihre konventionell wirtschaftenden Kollegen haben sie keine direkten Möglichkeiten, ihre Futtermittel zu überprüfen.

Von Wolfgang Drechsler, Kapstadt Es ist das Lächeln, das Mpumelelo Qubile so sympathisch macht. Und die Demut, mit der sie dem Mann mit der blau getönten Sonnenbrille ihre Geschichte erzählt.

Von Heidemarie Mazuhn Die Callas im Schlafzimmer, die Queen in der guten Stube und die Toskana auf dem Balkon – auf knapp 60 Quadratmetern hat Dieter Baumgartl in seiner Wohnung am Berlin Museum das um sich versammelt, woran sein Herz hängt. Seit dem zwölften Lebensjahr steht er in unerschütterlicher Treue zu Mariechen, so nennt der Kreuzberger liebevoll seine Herzensdame Maria Callas.

Andy Warhol ist auch mit dabei. Zwei Siebdrucke aus der Serie „Cars“ gehören zu den insgesamt 70 Werken, die von heute bis zum 21.

Warum haben Sie sich aus der Diskussion um Jürgen Möllemann bisher rausgehalten? Ich habe mich nicht rausgehalten, sondern immer gesagt, dass die Aufnahme von Jamal Karsli in die FDP ein Fehler gewesen wäre.

Von Heike Jahberg Markenartikler fragen ihre Kunden gelegentlich, warum die ihre Produkte kaufen. Die meisten Käufer antworten, dass sie dem Hersteller vertrauen.

Der Stand der Dinge: Unter diesem Titel berichten renommierte Geistes- und Sozialwissenschaftler über den Forschungsstand ihrer Disziplin. Antisemitismus ist in jüngster Zeit wieder Thema der politischen Debatten in Deutschland, unter anderem bei den Fragen: Wann ist Kritik an Israels Politik berechtigt, wann schlägt sie ins Antisemitische um?

Schlechte Zeiten für Fußballfans: Die überwältigende Mehrheit der Tagesspiegel-Leser, die sich an unserer Pro & Contra-Umfrage beteiligt haben, lehnt WM-Übertragungen während der Arbeitszeit ab. In unserer Sonntagsausgabe hatten wir gefragt, ob es wegen der ungünstigen Spielzeiten Live-Berichte von der Weltmeisterschaft am Schreibtisch oder an der Werkbank geben soll.

Von Markus Feldenkirchen Oskar Lafontaine wird im September die SPD wählen. Er hat die Wahlprogramme aller Parteien überprüft und sieht keine echte Alternative zu der Partei, für die er rund drei Jahrzehnte selbst politisch aktiv war – zuletzt, vor dem holprigen Abgang im März 1999, sogar an ihrer Spitze.

Auf dem Weg zu einer Frühdiagnose der Alzheimer-Krankheit ist Forschern jetzt offenbar ein Durchbruch gelungen. Mit Hilfe einer Kernspintomograpie scheint es möglich zu sein, der Krankheit Jahre vor den ersten Verhaltenssymptomen auf die Schliche zu kommen.

Die „Süddeutsche Zeitung" schreibt zum selben Thema: Die Islamisten sind eine ständige Quelle der Unsicherheit in Pakistan selber. Sie sind aber auch das einzige Instrument, das Pakistan besitzt, um den Druck auf Indien in Sachen Kaschmir aufrechtzuerhalten.

„Le Midi Libre“ aus Montpellier bemerkt zur Frankreich-Visite von Präsident Bush: Die Paris-Etappe von Bush zeigt erneut die merkwürdige Mischung von Treue und Misstrauen, die die französisch-amerikanischen Beziehungen charakterisiert. De Gaulle hatte den Ton angegeben, als er als Erster Kennedy in der Kuba-Krise unterstützte und als Erster auch Unabhängigkeit gegenüber den USA einforderte.